Rezension: Handelsblatt

06.03.2015

Provokation ist die beste Werbung. 

Wenn das Beerdigungsinstitut an den U-Bahn-Gleisen wirbt: Jeannine Halene und Hermann Scherer plädieren in ihrem Buch für mehr Mut in der Werbung – und erklären an einigen Beispielen, warum das funktionieren kann.

Düsseldorf, Als 2011 das Golfturnier in Dubai begann, sahen sich hunderte Autofahrer plötzlich mit zersprungenen Scheiben an ihren Heck- und Beifahrerscheiben konfrontiert. Mittendrin: ein Golfball. Auf den ersten Blick wirkte die Aktion auf das ungeschulte Auge wie ein Unfall. Doch es handelte sich um Werbung. 

Das Magazin „Golf Digest“ hatte sich die ungewöhnliche Kampagne überlegt, um in Dubai sein Heft zu promoten. Während des viertägigen Golfturniers wurden 476 Autos mit einem halben Golfball inklusive dem Aufdruck einer zersprungenen Glasscheibe beklebt. Nur der, der näher heranging, erkannte den Werbespruch: „Golf Lessons. Learn from the Pros. Golf Digest.“ Guerilla Marketing nennt sich diese Art der Werbung in der Fachsprache. Sie setzt auf ungewöhnliches Marketing an ungewöhnlichen Orten, abseits der klassischen Spots im TV oder Posterkampagnen. „Golf Digest“ wurde für seinen Mut belohnt: Der Verkauf des Heftes erhöhte sich prompt um 200 Prozent.

Das Beispiel stammt aus dem Buch „Marketing jenseits vom Mittelmaß“ von Jeannine Halene und Hermann Scherer. Die beiden Werbeexperten haben in der am 28. Februar erscheinenden Publikation 100 sogenannte Best-Practice-Beispiele gesammelt. Anhand der einzelnen Marketingaktionen zeigen sie, wie Werbung funktioniert und was sie am Ende erfolgreich macht.

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Quelle: Handelsblatt

Golf Digest schockiert mit Golfball.